Unser running-coach: Philippe Propage

Philippe Propage - Der Schnurrbart-Läufer bei Decathlon Coach

“HÖCHSTE ANSPRÜCHE FÜR DEN FORTSCHRITT ALLER: DAS IST DECATHLON!”

“Trailpapa” nennen ihn seine Athleten [darunter Maud Gobert (Trail-Weltmeisterin 2011), Sylvain Court (Trail-Weltmeister 2015), Anne-Marie Vernet (Europameisterin im 24h-Lauf), Lucie Jamsin (5. beim Festival des Templiers 2016) Adeline Roche (französische Marathon-Meisterin), Thierry Breuil (3-maliger Gewinner des TTN ), Ludovic Pommeret (UTMB 2016) etc.….]: Philippe Propage trainiert seit 2009 das französische Trailteam und stützt sich dabei größtenteils auf seine persönliche Erfahrung: Er läuft seit 1999 Trail. Vorher ist er größtenteils auf der Straße gelaufen. Seine Arbeitsmethoden hat er sich aus der Praxis erarbeitet, trotzdem hat er zahlreiche Trainerdiplome des französischen Leichtathletikverbands.

Ein breites Spektrum für jemanden, der mit absoluter Leidenschaft dabei ist. Je länger die Distanz, desto mehr kommt es auf die Psyche an. "Was oft den kleinen Unterschied ausmacht, ist dieser kleine Satz, dieses eine Wort, das du dem Läufer zuwirfst, das ihn letztendlich zum Sieg treibt".

Diese hohen Ansprüche gehen einher mit dem Willen, so vielen Läufern wie möglich dabei zu helfen, Fortschritte zu machen. "Deswegen habe ich zugestimmt, die Trainingspläne für jedes Niveau für Decathlon Coach zu erstellen. Weil alle großen Trailläufer von heute irgendwann mal damit angefangen haben, ein paar Minuten zu laufen…", meint er.

"Beim Siegen geht es nicht immer nur um eine Medaille (auch wenn sie ganz nett anzusehen ist ;)). Es geht auch darum, dass man es geschafft hat, über sich hinauszuwachsen, seine Ängste zu überwinden und an die Fähigkeiten glaubt, von denen man eigentlich überzeugt ist, dass man sie nicht hat. 20 Minuten zu laufen ist für manche eine ebenso große Errungenschaft wie ein mehrstündiger Lauf für andere."

WARUM ICH TRAININGSPLÄNE FÜR DECATHLON COACH ERSTELLE

"Für mich besteht eine Partnerschaft aus Rechten und Pflichten. Man gibt mir etwas, und ich stelle im Gegenzug mein Know-how zur Verfügung.
Bei Kalenji (Philippe arbeitet übrigens seit 2013 als technischer Partner unseres Kalenji-Experten für Laufsport und Trail mit Decathlon zusammen)ist das eine Win-Win-Situation. Für mich ist es motivierend, die Produkte verbessern zu können und so meinen kleinen Teil zum Gesamtwerk beizutragen.
Als Decathlon mir vorgeschlagen hat, Trainingspläne zu erstellen, war das für mich eine tolle Idee. Mir macht es Spaß, die Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen. Was will man als begeisterter Sportler mehr?

WIE KANN MAN PROFIS UND ANFÄNGER, DIE GAR NICHT LAUFEN KÖNNEN, TRAINIEREN?

Was ich am Laufsport so schätze, ist, dass in dieser Welt jeder jeden respektiert. Und zwar viel mehr als in jeder anderen Sportart. 
Bei Wettkämpfen laufen die, die das Ziel schon überquert haben, noch einmal zurück und helfen den anderen über die Ziellinie. Wir haben alle eine Laufshorts und Turnschuhe an und stehen alle in denselben Startlöchern.

Und ja, ich trainiere das französische Trailteam und Profi-Athleten, aber ich trainiere auch den kleinen Jungen von nebenan.
Ich will ganz im Gegenteil auch Anfänger trainieren, damit ich mich nicht vom normalen Leben abkapsle und von denen, die im Hauptfeld laufen. Die wahren Läufer sind die, die ein Leben außerhalb ihres Sports haben!

Bei Profi-Athleten darf ich mir keinen Fehler erlauben. Jede Sekunde zählt. Bei Anfängern hast du diesen Druck nicht. 
Die Arbeit eines Coaches besteht für mich darin, dass die Menschen Fortschritte machen. Und am schnellsten macht man als Anfänger Fortschritte, wenn man von einigen wenigen Minuten auf 20, 30 oder 40 Minuten kommt. Profis brauchen manchmal Jahre, um wenige Sekunden gut zu machen. 
Ich möchte mir diese Verbindung zur Basis erhalten, damit ich die Grundlagen meiner Leidenschaft nicht vergesse. Wenn man auf hohem Niveau trainiert, vergisst man nämlich genau diese Grundlagen viel zu oft.

Bei der Arbeit mit Spitzensportlern nutze ich Trainingsmittel, die ich für Anfänger nutze, und anders herum. 
Das ist ein bisschen wie in der Formel 1: Bei den Rennautos probiert man die Dinge aus, die man dann der großen Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Deswegen haben wir in punkto Technik und Sicherheit so viele Fortschritte erlebt.
Und darum habe ich überhaupt kein Problem damit, 2 Trainingseinheiten die Woche zu planen - oder 10!

WIE ERSTELLST DU DIE PLÄNE?

Das Team von Decathlon Coach beauftragt mich mit einer bestimmten Sache. Oft ist das Kundenfeedback. Beispielsweise 1 Trainingseinheit die Woche, um Privatleben und Sport vereinen zu können. Nur weil manche Menschen nur 1 Mal die Woche laufen können, heißt das ja nicht, dass sie das nicht dürfen. Vielleicht laufen sie später auch 2 Mal oder noch öfter die Woche. 
Als Student kommst du auch nicht direkt auf die Uni. Vorher musst du in den Kindergarten, in die Grundschule und aufs Gymnasium. Auf diesen Zwischenetappen sollte man sich nicht völlig verausgaben, sonst macht man später keine Fortschritte mehr.

Der Hauptbedarf ist wirklich das Training für Anfänger, die wenig Zeit haben, zu laufen.
Und das bringt mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Es ist einfach genial, die Leute, die denken, dass sie überhaupt keinen Sport machen können, zum Laufen zu bewegen. Und wenn es nur 20 Minuten sind. Das ist eigentlich mein schönster Lohn.

WAS MACHST DU IM MOMENT?

Ich bin Rentner . Das bedeutet, dass ich mehr Zeit habe und noch mehr mit Decathlon Coach zusammenarbeiten kann, um neue Pläne zu erstellen, und auch mit Kalenji, um an der Technizität der Produkte und der Vision einer Trailmarke zu arbeiten.
Ich trainiere Athleten jeden Niveaus. 
Und ich begleite das französische Trailteam. Im Juni haben wir einen großen Wettkampf in Italien - die Trail-Weltmeisterschaft.

Das alles natürlich unterbrochen von Läufen, Trails und Marathon-Teilnahmen. Ich WILL als Läufer anonym bleiben, will im Feld mitlaufen und ganz nah an denen dran sein, die sich die Rückennummer anziehen, um ihr Bestes zu geben, nicht um irgendeinen Platz zu erlaufen.
Ansonsten versuche ich Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen. Das brauche ich als Ausgleich.

MAN HÖRT IMMER MEHR VOM CONNECTED SPORT. WAS DENKST DU DARÜBER?

Manchmal sind wir auf der Suche nach komplizierten Dingen, obwohl Laufen die einfachste Sache der Welt ist. 
Auf dem Pausenhof einer Grundschule rennen die Kinder so lange, bis sie nicht mehr können. Und das ganz ohne ein Messgerät. Man muss einfach auf seinen Körper hören.
Heutzutage sind wir komplett vernetzt. Man läuft nur noch mit Pulsuhr oder GPS, aber eigentlich läufst du mit deinen Beinen und deinem Herzen. Man sollte wissen, dass all diese Gerätschaften nur Hilfsmittel sind, und nicht mehr. Und dass sie uns ein Stück weiter von der Realität entfernen.
Eigentlich sind sie keine Hilfe mehr, weil wir abhängig geworden sind. Man vergisst, die Dinge zu spüren und zu fühlen.

Ein solches Hilfsmittel zu haben, sich auf die Technik stützen, um Fortschritte zu machen, ja. Aber man sollte nicht vergessen, dass Laufen Spaß macht, dass der Körper uns sagt, was gut für ihn ist. Wenn wir das vergessen, wird uns die Realität früher oder später einholen.

DARUM LAUFT, TANZT, ROLLT ÜBER DEN BODEN. HABT SPASS UND HÖRT AUF EUREN KÖRPER!
GENIESST DAS GEFÜHL. DECATHLON COACH KÜMMERT SICH UM DEN REST! ;-)

Diane
Team Decathlon Coach